DAS FOTOGRAFISCHE WERK ZUM ROMAN DER MANN IM STROM VON SIEGFRIED LENZ
Der Roman Der Mann im Strom von Siegfried Lenz ist die Geschichte über einen Mann, aus dessen Leben einige Tage betrachtet werden. Es ist die Aneinanderreihung von vielen kurzen
Einzelbegebenheiten, die alle miteinander verwoben sind. Alles hat einen Bezug zueinander und bildet die Gesamthandlung in einem durchdachten System.
Aus dem Roman werden die essenziellen Szenen separiert und dienen als Vorlage für meine fotografische Nacherzählung. Dies geschieht in erzählerisch-assoziativer Bildsprache, jeweils mit direkten
Bezügen zur Textvorlage.
IDENTIFIZIERUNG, WAGNIS, EINSATZ UND DIE LUST AM ABENTEUER
Ich wollte in meiner Arbeitsweise so vorgehen, wie ich es von meiner herkömmlichen Art dem Leben zu begegnen, gewohnt bin: Den Dingen unvoreingenommen begegnen, sie auf mich wirken lassen und
erst nach genauer Betrachtung, Verinnerlichung und genauem Erleben in eine angemessene visuelle Form umzusetzen.
Natürlich habe ich im Vorfeld meiner fotografischen Arbeit ausführliche Planung betrieben und die Wahl des Motivs weitgehend festgelegt. Dennoch spielte schon da der Zufall eine gewisse Rolle
in soweit, daß ich ihn als aktives Gestaltungselement nutzte. So hatte ich einige Einstellungen zu exakt vorherbestimmen wollen und endete am Set in dem Desaster, stundenlang diese Willkür
künstlich erzeugen zu wollen. Manchmal war es dann die Übermüdung nach mehreren langen Nächten der Arbeit, die mich veranlaßte, eine andere Art der Fotografie zu versuchen, die das gewünschte
Ergebnis herbeiführte. Dennoch war auch in diesen Fällen die Vorarbeit nötig, um zu dieser Erkenntnis und dieser Handlungsweise zu gelangen.
Viel hilfreicher waren da die Phasen, in denen ich mich vollkommen der Materie widmen konnte und mich irgendwann selbst als aktiver Teilnehmer in der Geschichte betrachten konnte. Dies gelang nur
dadurch, die Spielorte so authentisch wie möglich zu finden, um aus ihrem Erleben heraus aktiv zu werden (der Vorteil des Romans ist, daß sich im berufstechnischen Segment seit Lenz bis
heute nicht viel verändert hat): So konnte ich mich während der aktiven Fotophase immer mehr mit den unterschiedlichen Personen identifizieren:
So schuf ich der willkürlichen Fotografie eine Basis, von der aus ich arbeiten konnte mit konkretem Wissen über meine Motive.
Auszug aus Die Vorgehensweise zu Worte werden Bilder von Henning Alberti
Der Roman dient als Grundlage für die konzeptionelle und kommunikativ-gestalterische Umsetzung der Geschichte in einen Bildband plus Textband unter Verwendung künstlerisch-illustrativer Fotografie, Typografie und produktionstechnischer Gestaltungsmittel. Der Bildband, das Textbuch, eine Musik-CD, Postkartenserien und Miniposterserien erscheinen zusammen in einer individuell aus alten Segeln handgenähten Tasche.
TAUCHEN SIE EIN IN DIE WELT UNTER DEM STROM
Henning Alberti – Fotobildband Worte werden Bilder werden Worte
Siegfried Lenz – Roman Der Mann im Strom
Björn Kersten – Musik-CD Bilder werden Klänge
Fotobildband, Roman, Musik-CD und Kunstkartenserien in der echten Segeltuchtasche in limitierter Auflage, wunderbar unterstützt und perfekt hergestellt von, mit und bei Albert Bauer Companies in Hamburg.
Der Mann im Strom von Siegried Lenz erscheint im Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg
Der Roman ist mit Zustimmung und Unterstützung vom Hoffmann und Campe Verlag Bestanteil des Gesamtwerkes Worte werden Bilder werden Worte von Henning Alberti.
DIE FOTOGRAFIE IST NUR EINES VON VIELEN GESTALTUNGSELEMENTEN, AUS DENEN ICH DAS GROSSE UND UMFANGREICHE GESAMTWERK WORTE WERDEN BILDER WERDEN WORTE ERSCHAFFEN HABE, DAS ICH
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INDIVIDUELLE UND KREATIVE IDEEN ZUR FOTOTECHNIK MACHEN BESONDER BILDER
Persönliche Vorgabe war es, jedes Motiv im Buch selbst zu finden und fotografisch umzusetzen. Es sind somit alles Originalbilder aus einem Fundus von ca. 4000 Negativen und Dias, der fur die
Arbeit entstanden ist.
Fur die farbigen Motive wählte ich nach ausführlichen Tests mit unterschiedlichem Filmmaterial ein Belichtungs- und Spezialentwicklungsverfahren aus, das mir unterschiedliche Farbigkeiten
ermöglichte, die nicht der realen Farbgebung entspricht. – Und das mit nur einem Film. Die Farben gleichen denen, die bei der Unterwasserfotografie mit Tageslichtfilmen in geringen
Wassertiefen auftreten. Ich kann genau bestimmen, wann der Film eher ins Blaugrune tendiert, wann er seine volle Farbigkeit entwickelt, und wann er den braun-violetten Ton zeigt.
Das belichtete Material wurde umgehend ins Labor gebracht und aus den Dias eine Auswahl getroffen, die nie auf fotografisches Papier belichtet, sondern sofort digitalisiert wurde. Hierbei nutzte
ich die Technik des Macintosh nur fur die Umsetzung der Motive ins Layout und nicht zur Verfremdung der Bilder.
Ebenfalls habe ich unterschiedliche Schwarzweißfilme individuell getestet und erreichte mit gezielter Unterbelichtung, Filterung und einer geringen push-Entwicklung das gewunschte, im Kontrast
leicht gesteigerte Ergebnis.
Bei der Fotografie in Farbe und Schwarzweiß nutzte ich verschiedene Verfremdungseffekte, durch Unschärfe, Bewegungsunschärfe, Langzeitbelichtung mit mehreren Teilblitzbelichtungen, Tageslicht und
Kunstlicht. Fur die Farbfotografie wählte ich das Kleinbildformat mit Brennweiten ab 50mm KB und kurzer.
Ebenso verfuhr ich bei der Schwarzweiß-Fotografie, bei der mir zusätzlich zum Kleinbildformat meine zweiäugige Mittelformatkamera zur Verfügung stand, an der ich die Funktion des Teleobjektives
durch einen Weitwinkelvorsatz aufhob, um die schönen Randverzeichnungen zu erhalten.
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